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01.08.2003

Il mio discorso del 1° agosto

Versione redatta dalla mia registrazione video, 1 agosto 2003

01.08.2003

My 1st of August speech

Edited version of my video recording, 1 August 2003

31.07.2003

Der Bundesbrief ist aktueller denn je

Interview in den "Obersee Nachrichten" vom 31. Juli 2003 Wenn Christoph Blocher seine Rede zum 1. August in Vorderthal hält, wird nicht nur das Wägital Kopf stehen. Eine ganze Region - zumindest die rechts-bürgerliche Fraktion - wird ins Tal hinauf fahren, um sich die "Standpauke" anzuhören. Warum diese nötiger denn je ist, erklärt der 63-jährige Nationalrat und prominenteste Kopf der SVP im Interview. Von Andreas Knobel Herr Blocher, am 1. August sprechen Sie im Wägital. Gibt es keine grösseren Orte mehr, die einen Christoph Blocher wollen? Christoph Blocher: Momoll, das ist nicht das Problem. Ich habe auch schon in der Stadt Zürich und an anderen grossen Orten Reden gehalten. Aber der 1. August ist nicht nur für die grossen Städte, sondern auch für unsere Landgebiete wichtig. Und nachdem das Wägital 35 Jahre keine 1.-August-Feier mehr gehabt hat, sagte ich: Gut ich komme zu euch! Kennen Sie denn das Wägital? Blocher: Ja ja, das Wägital kenne ich schon. Ich bin sicher jedes Jahr einmal auf dem Kleinen Aubrig, wo man wunderbar hinunterschauen kann. Die meisten Schweizer kennen das Wägital übrigens vom Militärdienst her. Viele erzählen mir vom "Sternen Vorderthal", dabei kenne ich den gar nicht. Der "Sternen Vorderthal"? Vorderthal hat doch keinen "Sternen"! Blocher: (lacht). Eben. Ist er vielleicht umgetauft worden? Da muss ich mal nachfragen. Zur Politik: Die SVP Wägital ist vor allem mit dem blutjungen Bernhard Diethelm in den Medien präsent. Kennen Sie ihn und was halten Sie von seiner Art? Christoph Blocher: Der gefällt mir sehr gut! Ich habe es gern, wenn junge Leute so engagiert sind und sich so einsetzen. Und der macht etwas. Er hat ein politisches Anliegen und er schreibt sehr gut verständliche Leserbriefe. Und auch bei der 1.-August-Feier ist er meines Wissens der Initiant. Für Bernhard Diethelm ist Ihr Auftritt der Höhepunkt seiner jungen Politlaufbahn. Seine Art des "Polterns" erinnert auch an Sie. Er könnte Ihr politischer Ziehsohn sein. Blocher: Er hat eine klare Meinung wie ich auch. In der Schweiz wird schnell als "Polteri" betrachtet, wer klar und deutlich redet. Mein "Ziehsohn" ist er aber nicht, wir haben das erste Mal persönlichen Kontakt. Aber aus diesem "Holz" gibt es jedenfalls etwas Rechtes. SVP-Sympathisanten sind doch entweder gesetztere Herren oder blutjunge Burschen? Blocher: Seit ich in der Politik bin heisst es, wir hätten nur alte Leute. Aber wir haben auch blutjunge Leute und viele Leute mittleren Alters. Früher hiess es, SVP-ler seien Manne mit Hosenträgern. Das sind Bilder, mit denen uns die Gegner lächerlich machen wollen. Wir sind eben eine Volkspartei, dort sind alle Alters- und auch Berufsschichten vertreten. Vorderthal ist eine SVP-Hochburg und ist in die Schlagzeilen geraten, weil sie die SVP-Asylinitiativen sehr hoch angenommen hat. Ist am 1. August eine Manifestation der wehrhaften, rechts-bürgerlichen Schweiz zu erwarten? Blocher: Ich werde einfach meine Ansprache halten. Die Linken werden dann sagen, das sei rechts-bürgerlich. Einer der zum Land steht, einer der gegen den Asylmissbrauch antritt, gilt sofort als rechts-bürgerlich und wird verschrien. Ich werde dieses Thema in meiner Rede - die ich frei halten werde - auch antönen. Besteht die Gefahr, dass sich nicht nur rechts-bürgerliche, sondern "braune" Sympathisanten angezogen fühlen? Blocher: Vielleicht kommt ein Brauner, vielleicht ein Schwarzer, meinetwegen auch ein Gelber oder ein Roter - ich spreche zu allen Leuten! Und worüber werden Sie im Wägital sprechen? Rücktritt des Gesamt-Bundesrates? Asylrechtsmissbrauch? Sicherung der AHV? Scheininvalide und Sozialmissbrauch? Blocher: Ja, ich werde die Probleme der heutigen Zeit anschneiden, aber ich gehe immer zurück auf den Bundesbrief. Dieser Geburtstag erinnert mich an die Geburtsstunde unseres Landes. Und der Bundesbrief, auf den geschworen wurde, dass wir unser Schicksal selber bestimmen wollen, ist ein zeitloses Thema. Das müssen wir immer wieder in Erinnerung rufen. Ich denke an den Flugvertrag, an den Asylmissbrauch. Dieser Bundesbrief richtet sich auch gegen fremde Richter. Und wenn man eigene Richter hat, müssen diese klare charakterliche Voraussetzungen haben und nicht politisieren - damit meine ich aktuell den Entscheid des Bundesgerichts, dass das Volk nicht mehr über Einbürgerungen bestimmen darf. Die Verbindung vom Bundesbrief zu den aktuellen Problemen finden Sie demnach problemlos? Blocher: Aber sicher, der Bundesbrief ist aktueller denn je! Mit dem Thema Sozialabbau sind Sie aber ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Eine Kampagne gegen Sie? Blocher: Nein nein, das haben wir erwartet. Wenn man gegen diese Missbräuche ankämpft - wie beim Asylmissbrauch - bekommt man vom Sozialfilz halt eins auf den Deckel. Aber wir wissen, dass es Missbräuche gibt. Leute, die man nicht mehr braucht, schreibt man einfach invalid. Das müssen alles wir bezahlen. Dem müssen wir Einhalt gebieten. Aber es scheint billige Stimmungsmache zu sein, sonst würden Sie es nicht in diesen Sommerwochen pushen. Christoph Blocher: Das ist keine Stimmungsmache, das ist eine Thematisierung. Diesen Missstand muss man einfach aussprechen. Die Scheininvalidität ist ein grosses Problem. Alle wissen es, nur die SVP hat den Mut, dies auch auszusprechen. Dieser Kampf muss geführt werden, sonst verarmt unser Land an diesen Missbräuchen. Mit Ihren Thesen dürften Sie im Wägital viel Applaus einheimsen. Möchten Sie nicht lieber in "feindlichem Gebiet" auftreten, als ein organisiertes Heimspiel zu absolvieren? Blocher: Ich gehe an jeden Ort, wenn ich eingeladen werde. Jetzt ist es Vorderthal, irgendein roter Zürcher Stadtkreis hat mich eben nicht eingeladen. Ich würde auch an die Langstrasse gehen - ich sage auch überall das Gleiche. Und das stört nur die linken Ideologen. Man muss wissen, dass die Büezer nahe bei der Basis sind. Die wissen, dass es Sozialmissbrauch gibt und dass sie deswegen immer mehr Lohnabzüge und Mehrwertsteuerprozente in Kauf nehmen müssen. Also ein Schulterschluss zwischen der SVP und der SP-Basis? Blocher: Bestimmt mit der Arbeiterschaft in der Privatwirtschaft. Die SP vertritt ja längst nicht mehr die Arbeiterschaft, eher die leitenden Staatsangestellten, Leute mit gesicherten Stellen. Freuten Sie sich über die Umarmung der SP und ihre Kampagne gegen die CVP? Blocher: Nein, die nehme ich auch nicht ernst. Das ist lediglich eine Erpressung der CVP. Die CVP ist eine erpressbare Partei geworden, weil sie zwei Bundesratssitze hat, obwohl ihr zahlenmässig nur einer zustehen würde. Deshalb will die SVP nicht abhängig werden von einem zweiten Bundesratssitz. Wir müssen bereit sein, einen zweiten Bundesrat zu stellen, aber wir dürfen dafür keine politischen Kompromisse eingehen, sonst verraten wir am Schluss das Volk. Die klaren Fronten scheinen sich zu verwischen: SP gegen CVP und mit SVP, SVP gegen alle und vor allem die FDP usw.? Blocher: Wir haben ein klares Parteiprogramm, jene der anderen sind mehr oder weniger austauschbar. In den letzten Jahren haben SP, CVP und FDP in den wesentlichen Fragen gegen die SVP zusammengespannt - alles unter dem Stichwort "Koalition der Vernunft". Die SP versucht nun auf die Wahlen hin so zu tun, als ob sie nicht zu dieser Koalition gehörte. Doch das wird ihr nicht gelingen! Mir ist aufgefallen, dass auf der SVP-Homepage Fingerpuppen zum Basteln aller Bundesräte heruntergeladen werden können. Ist das nicht etwas despektierlich? Blocher: Das ist Blödsinn. Ich bedaure das und werde mein Veto einlegen. Es ist heute bei den Parteien Mode, etwas "Lustiges" zu machen. Aber Politik ist nicht lustig, wir haben eine grosse Aufgabe! Aber hat nicht die SVP diese Tendenz mit dem "Messerstecher-Inserat" und jetzt aktuell mit dem "Neger-Inserat" vorgegeben? Blocher: Nein, diese Inserate sind sinnbildliche, hochpolitische, gute Inserate. Gerade wer die Zeitung der letzten Wochen liest, sieht doch, wie schlecht es um die Sicherheit der Bürger in unserem Land steht. Zurück ins sichere Wägital: Wie wäre es, wenn Sie ferienhalber gleich im Wägital bleiben? Blocher: So nahe wie es ist, gehe ich von zu Hause aus ins Wägital. Sonst gehe ich zum Wandern ins Engadin oder ins Berner Oberland, etwas höher hinaus als das Wägital. Nicht ins Ausland? Blocher: Nein, ich muss beruflich so oft ins Ausland, dass ich die Ferien nicht auch noch dort verbringe.

15.06.2003

Couchepin se trompe de cible

Le ténor de l'UDC part en campagne contre les plans du "roi" de la Confédération sur les assurances sociales. Le milliardaire zurichois refuse qu'on touche à l'AVS et fustige les abus dans les rentes invalidité. Interview dans "Le Matin" du 15 juin 2003 Interview: Ludovic Rocchi et Michel Zendali La semaine dernière, vous étiez malade. Vous allez mieux? Blocher: J'ai eu une petite infection de l'intestin. J'étais un peu fiévreux. Ce n'est pas la première fois que ça m'arrive, mais je vais bien. N'en déplaise à mes adversaires, qui ne demanderaient pas mieux que de me voir disparaître, au moins de la scène politique... Ces derniers mois, ce n'est plus vous qui faites l'agenda politique, mais plutôt Pascal Couchepin... Blocher: Pourquoi se plaindre si le Conseil fédéral commence à faire le calendrier politique? Mais Couchepin n'a pas encore fait grand-chose. Il philosophe beaucoup; il nous dit ce qu'il faudrait faire en 2015, en 2025. On dirait qu'il n'a pas envie de s'occuper des problèmes que nous devons résoudre aujourd'hui. On dit de lui qu'il se prend pour un roi... Blocher: En Suisse, les rois ne survivent pas longtemps... Couchepin n'a pas tort de réfléchir à l'avenir des assurances sociales, mais il a décidé avant de penser. Elever l'âge de la retraite, diminuer les rentes ne sont qu'une partie des solutions possibles. Il y en a beaucoup d'autres, et nous avons le temps de mettre toutes les variantes sur la table, ce que Couchepin n'a pas fait. Aujourd'hui, vous dites "pas touche à l'AVS". Mais, il y a quatre ans, c'est vous qui lanciez l'idée de travailler jusqu'à 67 ans et plus. Contradictoire non? Blocher: Pas du tout, j'ai toujours dit que jusqu'en 2015 au moins, il n'y a aucune nécessité d'augmenter l'âge de la retraite, ni de diminuer les rentes, ni d'augmenter la TVA. A une seule condition: que l'on vende l'or superflu de la Banque nationale l'année prochaine et que l'augmentation déjà décidée de la TVA en 1998 revienne intégralement à l'AVS. De cette manière, le premier pilier est financé. En 2010, on pourra alors décider de la suite, car l'AVS n'est pas vraiment le problème le plus urgent. Et quel est-il, alors? Blocher: C'est le problème de l'assurance invalidité, qui est dans un état autrement plus grave parce qu'il y a beaucoup d'abus, de cas de pseudo-invalidité. Toujours plus de gens ont des problèmes psychiques, y compris chez les jeunes, qui préfèrent encaisser une rente plutôt que de travailler. Et puis il y a les entreprises qui, quand elles n'ont plus besoin de leurs travailleurs, les mettent à l'invalidité avec la complicité des médecins et parfois d'avocats. Il est intéressant de voir que c'est à Bâle ,là où il y a le plus de médecins, qu'il y aussi le plus de gens à l'assurance invalidité... A votre avis, les médecins sont trop complaisants? Blocher: Je ne conteste pas qu'il y ait des gens qui soient de vrais invalides. Mais, de 1990 à 2000, on est passé de 4 à 10 milliards de francs de dépenses pour l'assurance invalidité. Et cela augmente de 5 à 8% par an. A l'évidence, il y a des abus, ce que j'appelle du copinage social, car ce phénomène ne peut pas être dû seulement à l'augmentation de la pénibilité du travail. Ce sont plutôt les loisirs qui sont devenus dangereux. Pascal Couchepin se trompe donc de cible? Blocher: Bien sûr. Il faut s'attaquer sans attendre au problème des pseudo-invalides. Et puis Couchepin nous dit qu'il faudra peut-être travailler jusqu'à 67 ans, mais lui, le président, "le roi", comme vous dites, ne remarque même pas qu'à la Confédération les fonctionnaires travaillent en moyenne jusqu'à 61 ans. Or c'est l'Etat, c'est-à-dire nos impôts, qui paient ces retraites anticipées. Elles rongent le deuxième pilier, tout comme les rentes invalidité, d'ailleurs. N'empêche que la Suisse affronte un grave déficit démographique, et voilà que vous vous apprêtez à lancer un référendum contre l'assurance maternité... Blocher: On compte 1% d'augmentation de la TVA pour l'AVS, 0,8% pour l'assurance invalidité, et, maintenant, une assurance maternité à 500 millions. Tout cela fera presque 5 milliards de prélèvements supplémentaires, des charges pour les entreprises et pour les salariés, qui ne peuvent tout de même pas ne travailler que pour payer les assurances sociales. Cela devient franchement insupportable. Mais vous savez bien qu'on ne fait plus assez d'enfants en Suisse... Blocher: Les Suisses ont déjà refusé trois fois une assurance maternité. Si une mère ne fait un enfant que pour encaisser une rente pendant quatorze semaines, il vaut mieux que cet enfant ne vienne pas au monde. Faire ou ne pas faire d'enfants, c'est un choix personnel. Si une femme tombe dans les difficultés, elle peut trouver de l'aide auprès des services sociaux. Vous exigez que la Confédération économise 5 milliards par an. Vous voulez tuer l'Etat? Blocher: Non, l'améliorer. Je l'ai fait dans mon entreprise: qu'on fasse un audit de l'Etat Je prétends que l'administration fédérale pourrait baisser ses dépenses d'au moins 30%. Je pourrais vous donner cent exemples d'économies, tel l'Office suisse d'expansion commerciale (OSEC), inutile, tout comme les crédits d'aide à l'hôtellerie, etc. Et c'est un entrepreneur qui vous parle... Pour l'agriculture aussi, qui coûte plusieurs milliards par an? Blocher: Absolument. Qu'on donne aux paysans un juste dédommagement pour l'entretien du paysage, et que pour le reste on les laisse faire ce qu'ils veulent sur le marché: du lait, du vin, des poires, peu importe. Il faut laisser les paysans travailler comme des entrepreneurs. Il y a déjà quelques années que la Suisse est sur cette voie, mais sa bureaucratie agricole est encore pléthorique. Vous voulez relancer une initiative sur l'asile. Décidément, chez vous, c'est obsessionnel? Blocher: Depuis le rejet très serré de notre initiative contre les abus, en novembre dernier devant le peuple, nous avons attendu que le gouvernement et les partis du centre remplissent leurs promesses, fassent quelque chose. Or cela fait huit mois qu'on glose et qu'il ne se passe rien. Nous allons donc devoir lancer une nouvelle initiative. C'est surtout un bon coup électoral, non? Blocher: Disons plutôt que nous sommes conséquents à l'égard de nos électeurs car, sur le terrain, la situation empire. Dans une ville comme Zurich, les dépenses pour l'asile ne cessent d'augmenter. Nous voulons obliger la Confédération à assumer la responsabilité et le financement de l'asile, plutôt que de laisser tout le monde entrer et de déléguer ensuite les renvois aux cantons et aux communes. Avec quels autres arguments comptez-vous gagner les élections fédérales en Suisse romande? Blocher: Chez vous aussi, les gens commencent à en avoir assez des dépenses sans fin de l'Etat, comme Swiss ou Expo.02. Ils comprennent que ce n'est pas en assommant les contribuables qu'on va relancer l'économie. Même le refus de l'adhésion à l'Union européenne devient porteur en Suisse romande. C'est d'ailleurs chez vous que nous pouvons gagner le plus d'électeurs, alors qu'à Zurich nous avons fait à peu près le plein. Deux conseillers fédéraux UDC: estce un but de votre campagne? Blocher: Ce n'est pas un but, mais un moyen différent de faire de la politique. Actuellement, nous pratiquons les trois quarts d'opposition. Mais les autres partis commencent à nous suivre. S'ils nous accordent un second siège au gouvernement, nous pourrons étendre notre influence à ce niveau. Mais je ne crois pas qu'ils le feront... Qui devrait s'en aller du Conseil fédéral? Blocher: Ça m'est égal. Si le PDC confirme son effondrement, il devrait logiquement abandonner un siège. Mais on peut aussi imaginer choisir entre un gouvernement de centre gauche ou de centre droit, selon le maintien ou non des socialistes au pouvoir. Et quel UDC voudriez-vous voir à la place? Blocher: Il faudrait évidemment quelqu'un qui soit représentatif de la ligne de notre parti. Je continue de trouver que Samuel Schmid n'est qu'à moitié UDC. Il a, par exemple, argumenté contre notre initiative sur l'asile et nous a sans doute fait perdre les 3000 voix qui manquaient. Il aurait pu se contenter de se taire, pour respecter le principe de collégialité. Mais, sur les questions économiques ou européennes, il est un bon conseiller fédéral. Serez-vous une nouvelle fois candidat? Blocher: Je serai à disposition uniquement pour une candidature de combat, comme la dernière fois. Mais si le second siège au Conseil fédéral nous était reconnu par les autres partis, nous aurions suffisamment de volontaires... Quand prendrez-vous votre retraite? Blocher: J'ai fixé une date exacte: en 2026! (Réd.: rires.) Comme Eisenhower, j'aurai alors 86 ans… "Mon vice caché? Je suis politicien..." Etes-vous toujours insomniaque? Blocher: Je dors peu, c'est vrai. Napoléon a dit qu'un homme doit dormir quatre heures, une femme cinq, et que seuls les idiots dorment plus de six heures. Je dors donc quatre heures par nuit... Et toujours milliardaire? Blocher: Ma fortune, c'est mon entreprise, EMS-Chemie. Le cours de son action a souffert ces derniers mois, et sa valeur boursière est passée de 3,5 milliards à 2,8. Je paie donc un peu moins d'impôts sur la fortune. Comme votre ami Martin Ebner? Blocher: Moi, je n'ai pas fait les mêmes erreurs que lui: son groupe avait trop d'engagements et trop de dettes. Vous l'avez aidé? Blocher: Surtout pas, je ne lui ai pas prêté un sou. D'ailleurs, il ne m'a rien demandé! Votre dernière grosse dépense? Blocher: Deux tableaux de Hodler et d'Anker. Plutôt chers, mais je tairai leur prix... Où partez-vous en vacances? Blocher: J'espère aller marcher en montagne, à Mustair, en Engadine, un endroit que j'aime beaucoup. Pour l'alpinisme, je n'ai, hélas, plus l'âge à ça. Votre disque du moment? Blocher: J'approfondis mon écoute de "La Création", de Haydn. Et un livre? Blocher: "Un monde caché", de Martin Suter. Une histoire passionnante d'un journaliste qui perd la mémoire à cause de la maladie d'Alzheimer... Vous ne fumez pas, vous ne buvez pas, avez-vous un vice caché? Blocher: Je suis politicien...

13.06.2003

Couchepin hat einen Pfusch präsentiert

Interview im "Tages-Anzeiger" vom 13. Juni 2003 Christoph Blocher hält die langfristigen AHV-Vorschläge von Pascal Couchepin für Wolkenschiebereien. Man müsse jetzt vor allem gegen die «Scheininvaliden» vorgehen. Von Iwan Städler und Christoph Schilling Herr Blocher, eigentlich würde die SVP vor den Wahlen ja lieber über Asylpolitik und Europa sprechen. Jetzt hat Pascal Couchepin aber eine Rentendebatte angezettelt. Stört Sie das? Blocher: Nein. Wir sprechen natürlich trotzdem über die Asylfrage und die EU. Aber die Sozialversicherungen gehören zu unseren Schwerpunkten. Man hatte den Eindruck, die SVP sei von Pascal Couchepin etwas überrumpelt worden. Einige Ihrer Nationalräte haben durchaus Verständnis für dessen Ideen gezeigt. Sie hingegen, Herr Blocher, wollen nichts von einer Erhöhung des Rentenalters wissen. Warum nicht? Blocher: Es ist nicht nötig. Bis ins Jahr 2015 sichern wir die AHV auch ohne Rentenaltererhöhung. Couchepin spricht von der Zeit danach. Blocher: Das sind doch Wolkenschiebereien. Wer weiss schon, wie die Welt im Jahr 2025 aussieht. Pascal Couchepins Arbeiten sind völlig unausgegoren. Er hat einen Pfusch präsentiert, zu dem ich nicht Stellung nehme. «Blick» titelte aber: «Blocher: Hände weg von der AHV». Blocher: Dieses Zitat stammt nicht von mir. Ich nahm an einem Streitgespräch mit SP-Nationalrat Werner Marti teil, das vor Couchepins Präsentation stattgefunden hat. Dabei ging es um die 11. AHV-Revision. Hier könnte ich durchaus sagen: Hände weg. Natürlich hat «Blick» daraus einen Kampf gegen Couchepin gemacht. Und die übrige Presse hat es abgeschrieben. Scheinbar lesen die Journalisten nur den «Blick». Glauben Sie das wirklich? Blocher: Hören Sie: Ich habe noch nie ein Wort darüber verloren, ob ich Couchepins Vorschläge gut oder schlecht finde. Noch nie! Trotzdem glauben alle, Blocher sei dagegen. Die «Berner Zeitung» brachte es gar fertig, am Samstag zu schreiben, Blocher habe in der Fernsehsendung «Arena» laut zu Couchepins Plänen Stellung bezogen. Dabei war ich gar nicht in der Sendung. Dann fragen wir Sie jetzt ganz konkret: Schliessen Sie eine Erhöhung des Rentenalters im Jahr 2015 aus, wie das Pascal Couchepin vorschlägt? Blocher: Das sind Möglichkeiten, die es zu prüfen gilt. Festlegen dürfen wir uns heute aber nicht. Warum nicht? Blocher: Erstens kann sich die Wirtschaft so entwickeln, dass man das Rentenalter gar nicht erhöhen muss. Zweitens kann man es vielleicht gar nicht erhöhen, weil dies der Arbeitsmarkt nicht zulässt. Man weiss ja nicht, ob es 2025 für die über 65-Jährigen genügend Arbeit gibt. Über die Höhe des Rentenalters muss man dann 2020 entscheiden. Die SVP steckt doch im Dilemma: Einerseits möchte sie im Wahljahr ihre Anhängerschaft nicht verärgern. Andererseits will sie die FDP als Wirtschaftspartei ablösen. Die Wirtschaft will aber das Rentenalter erhöhen. Blocher: Eine Wirtschaftspartei löst jene Probleme, die anstehen, nicht jene von 2025. Wer heute glaubt, die Probleme von 2025 lösen zu können, ist entweder ein Scharlatan oder ein Wolkenschieber. Vor drei Jahren, an einem Parteitag in Altdorf, haben Sie ebenfalls langfristige Lösungen skizziert. Blocher: Das waren eben verschiedene Varianten, die zu prüfen sind. Aber jetzt gilt es, die Probleme bis 2015 zu lösen. Wie denn? Blocher: Hier hat die SVP ebenfalls klare Lösungen: keine Erhöhung der Mehrwertsteuer, keine neuen Lohnabzüge, keine Rentenaltererhöhung, keine Rentenkürzung und kein Ausbau der Sozialversicherungen. Sondern? Blocher: Wir wollen die überschüssigen Goldreserven für die AHV verwenden - mindestens zwei Drittel davon. Darüber hinaus muss das bereits eingeführte zusätzliche Mehrwertsteuerprozent voll der AHV zukommen. Heute zweigt die Bundeskasse einen Teil davon für sich ab. Das muss aufhören. Und wie wollen Sie dies erreichen? Werden Sie gegen die 11. AHV-Revision das Referendum ergreifen? Blocher: Das ist nicht nötig. Wir werden die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer bekämpfen. Diese muss obligatorisch vors Volk. Die SVP will die Sozialversicherungen retten, ohne dass die Leute immer mehr zahlen müssen. Das gilt auch für die Pensionskassen. Viele Pensionskassen weisen nach dem Börsencrash eine massive Unterdeckung auf. Wie wollen Sie dieses Problem lösen? Blocher: Das ist gar nicht so schlimm. Das Hauptproblem bei den Pensionskassen ist die zunehmende Invalidität. In meinem Unternehmen mussten wir zum Beispiel den Arbeitnehmerbeitrag um 1 Prozent erhöhen, den Arbeitgeberbeitrag gar um 1,2 Prozent - nur wegen dieser rapide gestiegenen Invalidität. Dieses Problem haben alle verdrängt. Vor allem psychische Krankheiten haben zugenommen. Ist der Stress am Arbeitsplatz zu gross geworden? Blocher: Ein Grossteil dieser Invalidität ist Scheininvalidität. Manche wollen gar nicht mehr gesund werden. Für sie ist es einfacher, den Lohn durch die IV-Rente zu ersetzen. Gleichzeitig gibt es Arbeitgeber, die sich sagen: Schreiben wir ihn doch invalid. Oder man lässt den Mitarbeiter frühpensionieren. Blocher: Das auch. Die Missbräuche sind gigantisch. 1990 haben wir vier Milliarden Franken für die Invalidität ausgegeben, im Jahr 2000 waren es schon zehn Milliarden. Diese Kosten steigen jährlich 5 bis 8 Prozent. Und wie will der Bundesrat das lösen? Selbstverständlich wieder mit der Mehrwertsteuer. Das geht doch nicht. Und wie wollen Sie das lösen? Blocher: Wir wollen gegen die Scheininvalidität vorgehen. Halten Sie denn die IV-Rentner für Simulanten? Blocher: Es gibt sicher viele Simulanten in der IV. Es tut mir Leid, das zu sagen. Aber wenn Sie einmal einen Beinbruch hatten und ein paar Wochen an Krücken gingen, wird das arbeitsfreie Leben plötzlich interessant. Das kennen wir doch von uns selbst. Je länger die Leute aus dem Arbeitsprozess draussen sind, desto schwieriger wird es, sie wieder zu integrieren. Nehmen Sie das Beispiel SBB. Dort hat man den Personalabbau über die Invalidenversicherung und die Frühpensionierung gelöst. Und keiner reklamiert. Das heisst doch: Dieser Betrug ist gesellschaftsfähig und wird nicht geahndet. Wie wollen Sie konkret dagegen vorgehen? Blocher: Wir wollen wissen, welche Berufsgruppen betroffen sind und wie gross der Anteil der Ausländer ist. Laut Peter Hasler vom Arbeitgeberverband gehen 45 Prozent der Renten an Ausländer. Und ein Sechstel, sagt er, gingen mit der Rente ins Ausland. Jetzt stellen Sie sich einmal vor: Wenn einer in Kosovo oder in der Türkei eine Rente mit der vollen Schweizer Kaufkraft erhält, hat er doch dort den 15fachen Lohn. So jemanden bringen Sie nie mehr in den Arbeitsprozess hinein. Das muss jetzt alles auf den Tisch. Es ist auch interessant: Je grösser die Ärzte- und Psychologendichte ist, desto mehr Invalide gibt es. Eigentlich sollte es ja umgekehrt sein: Je mehr Ärzte es gibt, desto gesünder sollten die Leute sein. Nochmals: Was wollen Sie konkret dagegen unternehmen? Blocher: Wir wollen, dass die Leute zur Rechenschaft gezogen werden, bis zur strafrechtlichen Ahndung. Das betrifft nicht nur die Scheininvaliden, sondern auch die Arbeitgeber und die Ärzte. Und den ganzenSozialfilz, der eine Decke über all das legt. Welchen Sozialfilz? Blocher: Zum Beispiel die Aufsichtskommissionen. Wir wollen auch, dass künftig die IV-Renten für Ausländer an die Kaufkraft des jeweiligen Landes angepasst werden. Und dass die Invalidität richtig überprüft wird - nicht durch einen Vertrauensarzt in Kosovo. Stellen Sie sich einmal vor: Da kommt einer zu seinem Arzt in Kosovo und sagt, er beziehe eine Rente aus der Schweiz. Da erklärt ihn doch keiner für gesund. Das muss anders organisiert werden. Aber die IV an sich möchten Sie nicht gleich abschaffen? Blocher: Nein. Die braucht es. Und die AHV auch. Ob dies im Jahr 2050 immer noch so sein wird, kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Das muss ich auch nicht. Bei den Pensionskassen will Pascal Couchepin auch Rentner an der Sanierung beteiligen. Bei starker Unterdeckung sollen sie auf einen Teil ihrer Rente verzichten. Sind Sie damit einverstanden? Blocher: Nochmals: Ich halte die Unterdeckung der Pensionskassen für das geringere Problem als die Invalidität. Wenn die Rentner in guten Zeiten von den Überschüssen profitiert haben, müssen sie jetzt auch zur Sanierung beitragen. Gleichzeitig will der Bundesrat den Mindestzinssatz auf zwei Prozent senken. Und Sie? Blocher: An sich bin ich dagegen, dass der Bundesrat den Mindestzinssatz festlegt. Das ist doch, wie wenn er den Preis des Kunststoffs bestimmen würde, den ich verkaufe. Wenn der Wettbewerb spielt, ergibt sich der Zinssatz durch den Markt. Der Wettbewerb spielt aber nicht. Man kann ja seine Pensionskasse nicht auswählen. Blocher: Das sollten wir ändern. Ich bin dafür, dass jeder die Pensionskasse frei wählen kann. Das funktioniert aber nur, wenn Transparenz herrscht. Hätte die freie Wahl nicht eine gigantische Bürokratie für die Unternehmen zur Folge? Dann müssten sie ja die Rente jedes Mitarbeiters an eine andere Kasse überweisen. Blocher: Wieso denn? Es gäbe bestimmt nicht mehr Tausende von Kassen, sondern nur noch etwa zehn. Peter Hasler vom Arbeitgeberverband sagt, das wäre der Tod der 2. Säule. Dann hätten die Unternehmen keinen Anreiz mehr, ihren Mitarbeitern mehr zu bezahlen, als sie vom Gesetz her müssten. Blocher: Das ist doch nicht wahr. Es entstünde ein Druck, eine möglichst gute Rendite zu erzielen. Das führt zu höheren Renten. Braucht die Schweiz mehr Kinder, um die AHV-Renten zu finanzieren? Blocher: In erster Linie brauchen wir mehr Arbeitsplätze. Die AHV wird ja von jenen bezahlt, die arbeiten. Natürlich braucht es dafür auch neue, junge Arbeitskräfte. Ansonsten schauen wir eben, dass welche aus dem Ausland kommen. Haben wir richtig gehört? Die SVP setzt nun auf mehr Ausländer? Blocher: Wir hatten nie etwas dagegen, dass Menschen, die wir zum Arbeiten brauchen, mit einem Vertrag zu uns ins Land kommen. Das ist doch nichts Unanständiges. Bei der EU-Osterweiterung auch nicht? Blocher: Hier geht es darum, ob auch Leute einreisen dürfen, die wir nicht benötigen. Ein kleiner Anreiz für mehr Kinder wäre die Mutterschaftsversicherung. Blocher: Das ist ja zum Lachen. Wenn eine Frau Kinder will, nur um vier Monate Urlaub zu kriegen, hat sie besser keine Kinder. Ich bin gegen eine Mutterschaftsversicherung. Das Volk hat sie schon dreimal abgelehnt. Und der Verfassungsauftrag ist bereits erfüllt. Vor über 50 Jahren, als man es in die Verfassung schrieb, konnte man die Kosten für Voruntersuchungen und Geburt nicht über die Krankenkasse abrechnen. Heute schon. Der Gewerbeverband steht aber hinter der jetzt geplanten Form der Mutterschaftsversicherung. Seit wann ist die SVP gegen das Gewerbe? Blocher: Die SVP ist für das Gewerbe, aber gegen diesen Verbandsbeschluss. Es ist falsch, die eigenen Probleme über den Staat lösen zu wollen. Da machen wir nicht mit. Das kostet Lohnprozente oder Mehrwertsteuer. Ergreifen Sie das Referendum auch ohne Unterstützung der Wirtschaft? Blocher: Ja. Sonst werden wir unglaubwürdig. Wir dürfen keine neuen Sozialversicherungen schaffen. Es ist schon schwer genug, die bisherigen Leistungen zu finanzieren.